Stärkenorientiert führen
Stell Dir vor, wie leicht und erfolgreich unser Arbeiten wäre, wenn wir unsere Stärken optimal einsetzen könnten. Die Fokussierung auf Stärken ist aus meiner Sicht ein sinnvoller und effizienter Führungsansatz, der es ermöglicht, Ziele gemeinsam und mit Leichtigkeit zu verfolgen.
Die Stärkenorientierung ist ein zentraler Baustein der positiven Psychologie und des daraus entwickelten „Positive Leadership“ [2]. Bakker und van Woerkom (2018) haben die Auswirkungen einer solchen Fokussierung untersucht und die Ergebnisse in der Canadian Psychology wie folgt beschrieben:
- Höhere Arbeitszufriedenheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz, was zu einer besseren Arbeitsatmosphäre führt.
- Höhere Produktivität und bessere Leistung bei gleichzeitiger Verringerung der Burnout-Gefahr.
- Die Organisation profitiert von einem höheren Engagement und einer stärkeren emotionalen Bindung der Mitarbeitenden. [3]
Klingt gut, oder? Der Weg dorthin beginnt bei Dir selbst – ganz im Sinne des Vorbildverhaltens einer Führungskraft – mit Selbstführung.
Es gibt mehrere Wege, Deine Stärken zu entdecken. Hier ein paar Ideen:
- Sammle Feedback, das Du im Laufe Deiner Berufslaufbahn erhalten hast, und notiere die darin genannten Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen auf einer Seite.
- Bitte Deine Familie, Freunde, Kollegen oder Deine Führungskraft um Feedback zu Deinen Stärken und frage nach Beispielsituationen.
- Nutze einen Stärkentest, um zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen. Zwei empfehlenswerte Optionen:
- Clifton Strengths Finder von Gallup: Ein auf den Berufskontext bezogenes Assessment, das Deine Top 5 Stärken beschreibt. Es ist sinnvoll, das Buch zu kaufen, das den Zugangscode für den Test enthält und detailliertere Beschreibungen bietet. StrengthsFinder 2.0 | DE – Gallup
- VIA-Stärkentest: Eine kostenlose, wissenschaftlich fundierte Erhebung zu Charakterstärken. Du erhältst eine Rangfolge Deiner 24 wichtigsten Stärken. VIA Charakterstärken-Umfrage & Charakterberichte | VIA Institut (viacharacter.org)
Und nun? Hier eine weitere Idee:
Nimm Dir sechs Wochen lang jeden Abend 5-7 Minuten Zeit und schreibe auf:
- Welche Stärke habe ich heute eingesetzt?
- In welcher Situation hat mir diese Stärke geholfen?
- Wie könnte ich diese Stärke im Führungsalltag noch besser nutzen?
Mit dieser Technik entwickelst Du ein stärkeres Bewusstsein für Deine Selbstwirksamkeit. Darüber hinaus erkennst nach und nach leichter, welche Stärken Deine Mitarbeitenden auszeichnen.
Und dann: Führe mit Deinen Mitarbeitenden Feedbackgespräche zu Ihren Stärken und überlegt gemeinsam wie sie diese noch besser einsetzen können.
Na – Lust bekommen? Dann ran an Umsetzung!
Und falls ich Dich unterstützen kann, dann weißt Du ja, wo Du mich findest.
[2] Vgl. https://wirtschaftspsychologie-aktuell.de/magazin/fuehrung/staerkenorientierte-fuehrung [3] Vgl. Bakker, A. B., & van Woerkom, M. (2018). Strengths use in organizations: A positive approach of occupational health. Canadian Psychology / Psychologie canadienne, 59(1), 38–46. https://doi.org/10.1037/cap0000120